Warum Triebe Hunde treiben.

Aus der Kynologie wissen wir, dass der Hund ein Raubtier ist. Daran ändert sich auch in der Obhut des Menschen nichts. Auf sich allein gestellt, wird der Hund immer seinen Trieben (Instinkten) entsprechend handeln. Überläßt man dem Hund die Führung, sei es auch nur ein kleiner Teil davon, resultiert hieraus automatisch ein Verhalten, das der Mensch evtl. als Problem wahrnimmt. Mit der Zeit steigert sich dieses Verhalten in der Intensität und wird unweigerlich kippen. Hierzu gehört beispielsweise das Anspringen von Menschen, das Ziehen an der Leine, des Bellen am Gartenzaun, Verteidigen von Futter und vieles mehr. Es gilt zu verstehen, dass der Hund seinen Trieben entsprechend artgerecht, also von seinem Standpunkt aus richtig handelt. Eine Bestrafung von vermeintlich unerwünschtem Verhalten verunsichert den Hund da er nun die Welt nicht mehr versteht. Das andauernde unbewußte Fehlverhalten des Menschen erzeugt beim Hund einen Konflikt bzw. eine Stresssituation, was sich beim Hund wiederum in aggressivem Verhalten äußern kann.

Wie bei jedem anderen Lebewesen auch, steht der Selbsterhaltungstrieb an erster Stelle.

Da Nahrung primär dem Selbsterhalt dient, nimmt der Hund diese instinktiv auf, ausgelöst durch den Futtertrieb. Diesen und drei weitere Triebe nutzen wir bei der Problemhundetherapie nach S.D.T.S.® um unerwünschtes Verhalten, aus der Sicht des Menschen, in erwünschtes Verhalten umzulenken. Ohne Zwang oder Meideverhalten, ausschließlich durch seine eigenen Triebe veranlasst, wird der Hund nun entsprechend positiv agieren.

 

·  Trieb (Psychoanalyse), innerer Antrieb zur Befriedigung von Bedürfnissen, siehe    Triebtheorie und Instinkt

·  Trieb (Verhaltensbiologie), ein Synonym zu Instinkt, das in der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung genutzt wurde, siehe Instinkttheorie